Beim Messerwerfen besteht das Ziel darin, ein Messer so zu werfen, dass es mit der Klingenspitze in dem Ziel (meist Holz) stecken bleibt. Das zu schaffen – dazu noch mit kühner Präzision – ist die Kunst dabei. Profi-Messerwerfer trifft man meist im Zirkus oder auf Shows an. Dabei wird beispielsweise um eine vor einer überdimensionalen Zielscheibe stehende Person geworfen. Mit vielen Vereinen, die in allein in Europa in über 25 Verbänden vertreten sind, ist Messerwerfen ein Sport, in dem der Wettkampf denen offensteht, die sich in ihrem Hobby messen möchten. Keine Angst: Es sind keine Duelle.

Egal, ob Sie Messerwerfen lernen oder sich einfach ein wenig in das Themengebiet einlesen möchten. In dieser Übersicht finden Sie die wichtigsten Infos dazu.

Geschichte des Messerwerfens

Seit Jahrtausenden praktiziert der Mensch Messerwerfen. Wir können davon ausgehen, dass das Messerwerfen (wie auch das Axtwerfen) lange Zeit nur in kriegerischem Zusammenhang oder im Kontext der Jagd praktiziert wurde. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelangte das moderne Messerwerfen, das bereits Teil erfolgreicher amerikanischer Zirkusshows war, nach Europa. Diese Form wird als artistisches Messerwerfen bezeichnet.

Wo kann man das Messerwerfen am besten trainieren?

Im Prinzip kann man es nahezu überall trainieren. Allerdings müssen einige Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden. Es sollte weit und breit keine Person stehen, gehen, sitzen oder sonstwie in irgendeiner Form dasein, die durch ein Materialsplitter, ein fliegendes oder gar abprallendes Messer verletzt werden könnte. In einem Verein wird einem neuen Mitglied sicher gerne geholfen, die Technik korrekt und sicher zu erlernen. Hier kann man auch gut üben. Auch in einer Halle, im Wald oder auf einem Grundstück kann geübt werden. Das gilt solange ein geeignetes Ziel und ein Messerfang vorhanden sind. Wichtig ist, dass weder Messer, noch Personen oder Inventar zu Schaden kommen können.

Tipps & Tricks für erfolgreiches Werfen und Zielen

Erster Schritt ist das Einnehmen einer geeigneten Wurfposition. Man steht mit versetzten Füßen. Das bedeutet ein Bein ist vorne, das andere hinten. Der Wurf muss über eine bogenförmige Armbewegung ausgeführt werden. Finger, Handgelenk und Oberarm müssen dazu mitenander kooperieren. Das Messer muss sich nämlich während des Flugs drehen, damit es stecken bleibt. Man braucht gar nicht erst versuchen, das Messer gerade zu werfen.

Die Distanz muss bei alledem stimmen. Sie kann durch kleine Vor- oder Rückwärtschritte bzw. durch Lehnen geregelt werden.

Als Anfänger beginnt man zunächst auf eine Distanz etwa drei Metern zu werfen. Einem Neuling wird es schwer fallen, das Messer so zu werfen, dass es überhaupt mit der Spitze stecken bleibt. Nach einer Weile nimmt die Anzahl der Treffer zu.

Sobald man den Dreh raushat, eignet man sich eine Wurftechnik an, bei der man auch bleibt. Das heißt, das Messer wird immer mit der selben Körperbewegung ins Ziel befördert.

Achtung: Nicht auf lebende Bäume werfen. Zuschauer und andere Personen sollten immer hinter dem Messerwerfer stehen. Am besten einige Meter, falls das Messer zurückprallt. Sicherheit geht vor.

Hirnholz eignet sich am besten als Ziel, aber auch Holzbretter von mindestens fünf Zentimetern Dicke können hierzu verwendet werden. Die Maserung sollte bei Brettern vertikal verlaufen.

Trifft das Messer mit hoher Geschwindigkeit auf eine harte Oberfläche, kann es sich verbiegen oder die Spitze abbrechen, deshalb sollte sich hinter oder neben der Zielscheibe kein Beton oder Gestein befinden. Ebenso sollte berücksichtigt werden, dass das Messer, wenn es falsch geworfen wird, abprallen kann. Aus diesem Grunde ist das Einhalten von Sicherheitsabständen essentiell.

Denken Sie an die Erdanziehungskraft: Gewicht sowie Form des Messers, noch mehr die Distanz, aus der man wirft, wirken sich auf die Höhe des Bogens aus, den man werfen muss, damit das Wurfmesser ins Ziel trifft.

Nachdem man die richtige Technik für sich entdeckt hat, sollte man versuchen, beim Werfen stets die gleiche Bewegungsausführung beizubehalten.

Sind Wurfmesser überhaupt legal?

Die Frage, ob Wurfmesser in Deutschland legal sind, lässt sich mit einem ganz klaren „Ja“ beantworten. Sie dürfen allerdings nicht ohne Weiteres geführt werden. Was das heißt, erfahren Sie hier.

Auch für Ninja und Samurai Fans leider verboten: Wurfsterne sind Wurfmessern vom Prinzip her ähnlich. Mit ihnen zu treffen ist etwas leichter, sie sind aber in Deutschland seit 2003 illegal. Photo by Daniel Lincoln on Unsplash

Messerwerfen lernen

Wenn Sie mit einem geeigneten Messer auf eine korrekte Technik beachten, können Sie sich irgendwann beeindruckende Wurffähigkeiten aneignen. Ferner ist es möglich, außer Messer auch ganz andere Gegenstände zu werfen, wie etwa Tomahawks. Mit genügend Übung werden Sie eines Tages möglicherweise auch zirkusreife Vorstellungen performen können.

Zielgenauigkeit kommt mit der Zeit. Vorausgesetzt, man übt. Das Wurfmesser so zu beherrschen, dass man ein Ziel auch auf mehrere Meter Entfernung millimetergenau trifft, erlernt man nicht von heute auf morgen. Übung macht den Meister, heißt es ja so schön. Auch für Neulinge im Messerwerfen gilt dieser Spruch, wobei sie sich zumindest über Eines freuen können: Der Sport ist simpel. Der Rest ist Training.

Die wahl des richtigen Wurfmessers

Prinzipiell lassen sich fast alle Arten von Messern zum Werfen benutzen. Wurfmesser sind deshalb so gut dazu geeignet, weil sie von ihrer Bauart her perfekt hierzu geeignet sind. Es gibt sogar Modelle, bei denen sich der Schwerpunkt durch eine Schraubvorrichtung verlagern lässt. Bei der Wahl des besten Wurfmessers spielt für viele auch die Optik eine Rolle. Wer eines sucht, das besonders fancy oder martialisch ausschaut, wird im Internet zuhauf Variationen finden.

Dürfen Kinder Messerwerfen?

Ja. Aber niemals alleine, immer unter Aufsicht von mindestens einer Person, die im Messerwerfen erfahren ist. Und das natürlich nur ab einem Alter, in dem Sie auch koordinativ dazu in der Lage sind. Die Wurfmesser dürfen aus Sicherheitsgründen niemals scharf sein. Sicherheitsabstände müssen eingehalten werden. Die Kinder müssen weit hinter demjenigen Kind stehen, das wirft. Gerade für Kinder, die selten im Freien sind, kann es ein abenteuerliches Erlebnis sein.

Wie viel sollte man für ein Wurfmesser ausgeben?

Es genügt für die meisten Hobby-Messerwerfer und Einsteiger etwa 10-30 Euro auszugeben. Bedenken Sie vor dem Kauf, dass ein Messer, das viel geworfen wird auch leichter kaputt gehen kann, als ein in der Vitrine liegendes. Daher macht es Sinn, mehrere Exemplare zu haben, wenn man oft Messerwerfen betreiben möchte. Mit einem 3er Set hat man fürerst seine Ruhe.

Ich weiß nicht, ob ich mit dem Messerwerfen anfangen soll. Was meinen die MesserExperten dazu?

Zeitverschwendung, außer Sie möchten im Zirkus arbeiten. Nein, im Ernst.

Was spricht für das Messerwerfen als Sport?

Man muss nicht besonders fit sein, das heißt weder ausdauernd noch stark. Da das Werfen körperlich nicht so anstrengend. Für den einen oder anderen Stubenhocker kann es eine gute Ausrede sein, sich ins Freie zu begeben. Der Sport ist für beinahe alle Altersklassen geeignet. Wie viele andere Freizeitbeschäftigungen kann er Menschen auch verknüpfen. Wer rege an Vereins- und/oder Wettkampfgeschehen teilnimmt kommt auch hierdurch mit anderen Leuten in Kontakt, kann Freundschaften knüpfen und pflegen.

Was spricht gegen das Messerwerfen als Sport?

Man macht unnötig Material kaputt. Es ist reine Zeitverschwendung, es sei denn, Sie möchten im Zirkus arbeiten.