Der Mensch hat sich seit jeher des Messers als Hilfsmittel bedient. Ob als Werkzeug oder als Waffe, die Geschichte des Messers ist so alt, wie die der Menschheit selbst.

  Die Ursprünge

Hindsgavl dagger

Dolch von Hindsgavl

Die Jahrtausende alte Schrift des ersten Henochbuchs berichtet davon, wie der Wächterengel Azazel dem Menschen noch in der Zeit vor der Sintflut die Kunst der Verführung, des Krieges und der Metallbearbeitung lehrte. Auch das Wissen um die Herstellung von Messern wurde diesem Engel zugeschrieben. Heutige Archäologen wissen mittlerweile, dass sich das Messer aus primitiven Urformen von Schneidwerkzeugen, die nichts anderes waren, als scharfkantige Steine, zu den Formen, die uns heute gemeinhin als Messer bekannt sind, entwickelte. Messer sind aber (besonders, die ersten Dolchformen) nicht mit „normalen“ Messern gleichzusetzen, denn die ersten dolchartigen Waffen besaßen keine Schneidfunktion, sondern Waren reine Stoßwaffen. Die ersten Dolche kamen vor etwa 120.000 Jahren auf und wurden aus Knochen oder Steinen hergestellt.

Die Fischschwanzdolche

Der Pragtdolken von Hindsgavl

Der Pragtdolken (dt. Prachtdolch) von Hindsgavl auf einer dänischen Banknote.

Der inzwischen überholte, historische Begriff der „Dolchzeit“ (auch: Dolktid oder Senneolithikum) bezeichnet die neolithische Periode, die von 2350 bis 1700/1600 v. Chr. andauerte. Ihren Namen erhielt sie, da Gräber aus dieser Zeit häufig mit aus (Feuer-)Steinen hergestellten Dolchen als Paraphernalien (Grabbeigaben) ausgestattet sind. Diese sogenannten Fischschwanzdolche (ein prominentes Beispiel ist der Dolch von Hindsgavl, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Dänemark gefunden wurde) sind die vorherrschenden Fundgüter dieser Zeit. Davor dominierte die Axt als primäres Fundgut. Der Fischschwanzdolch war die höchste Entwicklungsstufe des primitiven, nicht-metallischen Dolches.

Römischer Legionär mit Pugio

Prähistorische Dolche mit metallischen Klingen

Die vorzeitlichen Kulturen Europas lagen während der Dolchzeit entwicklungstechnisch betrachtet noch weit zurück. Im alten Ägypten besaß man zu dieser Zeit bereits die Fähigkeit Dolche aus Kupfer, Bronze und Gold herzustellen, wobei letztere dem altägyptischen Adel vorbehalten waren. Dolche aus Eisen bzw. Stahl waren sehr selten. Seit spätestens 3100 v. Chr. wurden Dolche, die für zeremionelle Zwecke gebraucht wurden, aufwendig verziert.