Echte, stilbewusste Männer setzen für eine authentische Nassrasur auf das gute, alte Rasiermesser. Jedoch ist der Geld- und Zeitaufwand, wenn Mann sich für ein Rasiermesser entscheidet, etwas höher. Als günstige Alternative bieten sich Shavetten an. Das sind Rasiermesser mit austauschbarer Klinge. Sie sind auch als türkische Rasiermesser bekannt. Aber erlauben diese Hybride aus klassischem Rasierhobel und altbewährtem Rasiermesser auch eine mit dem Original vergleichbar gründliche Rasur?
Die guten alten Zeiten…
Die Ursprünge des Rasiermessers (auch Barbiermesser genannt) reichen genauso weit zurück, wie die unserer Zivilisation. Schon die alten Ägypter, Griechen und Römer waren Kenner und Nutzer dieses wertvollen Werkzeugs. Bereits in der Bronzezeit wurde es von Männern für die Rasur verwendet.
Die Handhabung eines Rasiermessers erfordert ein wenig Übung. Deshalb (und weil Rasiermesser damals nicht für jeden erschwinglich waren) war es früher oft üblich für die Bartrasur den örtlichen Barbier aufzusuchen. So kann man sich als Ungeübter bei der klassischen Nassrasur schnell kleine Schnittverletzungen zufügen. Deshalb sollten jeder stolze Besitzer eines Rasiermessers auch stets einen Blutstillerstein zur Verfügung haben.
Rasiermesser vs Shavette
Will ein Mann der alten Schule treu bleiben, so wählt er das traditionsgerechte Rasiermesser und rasiert sich so, wie seine Großväter und Urgroßväter es zu tun pflegten. Die gründlichste aller Rasuren und auch das Gefühl, dass die Emotionen während der Rasur den eigenen Körper förmlich durchströmen, kann nur mit einem echten Rasiermesser erlebt werden. Derjenige, der sich mit seinem Messer rasiert, mit einem Messer, dass er sein Eigen nennen kann, führt die Tradition fort, die jahrhundertelang von Generationen von Männern jeden Alters gepflegt und an die nachfolgenden Generationen weitergegeben wurde.
Shavetten alias Wechselklingenmesser
Sparfüchse ziehen das moderne Wechselklingenmesser vor, das natürlich kein „echtes“ Messer ist. Es unterscheidet sich u. A. von seinem Vorbild insofern, dass es viel weniger Pflege benötigt und wird von Friseuren häufig für die Nackenrasur eingesetzt. Es muss nicht mit Produkten wie Ballistol eingeölt werden und bei nachlassender Schärfe wird die kostengünstige Klinge einfach gewechselt, sodass man sich auch den Kauf von Streichpaste, Lederriemen, etc. erspart. (Ein gut gepflegtes und geledertes Rasiermesser bleibt bei regelmäßiger Nutzung in etwa drei Monate lang rasiermesserscharf.) Auch der Winkel, den man bei der Shavette/dem Wechselklingenmesser wählen muss, ist ein anderer als bei dem Rasiermesser. Die damit erreichte Rasur ist nichtsdestotrotz um einiges gründlicher, als sie es mit dem besten Systemrasierer möglich wäre. Die Reinigung ist hier im Unterschied auch etwas aufwändiger. Ebenso ist der empfundene Wert des Messers geringer, als das eines edler erscheinenden Barbiermessers.
Im Endeffekt ist das Wechselklingenmesser nichts anderes, als ein Kompromiss aus Messer und Hobel. Wobei der Rasierhobel hier auch den Zweck erfüllen würde. Aber für ungeduldige Gemüter, die das Rasiermesserfeeling dennoch nicht missen möchten, sicherlich die erste Wahl. Wir haben in einem anderen Artikel bereits zwei praktische Komplett-Sets für Einsteiger vorgestellt. (zum Artikel)
MesserExperten-Geheimtipp: Tragen Sie gelegentlich ein pflanzliches Öl (Oliven-, Kokosöl, etc.) auf Ihre Haut oder Ihren Bart auf.